Mineralstoffe – die unentbehrlichen Helfer
Was sind Mineralstoffe?
Alle Gewebe und Flüssigkeiten des Körpers enthalten Mineralien, wenn auch in unterschiedlichen Konzentrationen. Mineralien sind zum Beispiel Bestandteile von Knochen und Zähnen, Bindegewebe, Muskeln, Blut und Nervenzellen.
Mineralien steuern alle biochemischen Prozesse in Zellen und Körperflüssigkeiten. Sie transportieren Sauerstoff in die Zellen und Abbauprodukte wieder hinaus. Als Bestandteil von Enzymen helfen sie, Nährstoffe durch die Darmwände ins Blut und in die Leber zu bringen.
Sie unterstützen das Immunsystem bei der Produktion von Abwehrstoffen gegen Krankheitserreger und sorgen aber auch für eine optimale Zusammensetzung der Muttermilch.
Mineralstoffe werden nach der Menge unterschieden, mit der sie im Körper vorkommen. Sie werden dann als Mineralstoffe bezeichnet, wenn sie mit mehr als 50 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht vorkommen. Mineralstoffe, die mit weniger als 50 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht vorkommen, werden als Spurenelemente bezeichnet.
Das Plus für die Ernährung
Bei der Unterteilung der Mineralstoffe und Spurenelemente wird zwischen Bau- und Reglerstoffen unterschieden. Mineralien sind Baustoffe, wenn sie an der Zusammensetzung und am Aufbau des jeweiligen Körperteils beteiligt sind. Dazu gehören Kalzium, Phosphor und Magnesium.
Zu den Reglerstoffen gehören Jod, Natrium, Kalium, Eisen und Chlor, die zum Beispiel in enzymatischen Reaktionen mitwirken. Einige Mineralstoffe besitzen beides, nämlich Baustoff- und Reglereigenschaften.
So ist zum Beispiel Phosphor sowohl am Aufbau von Knochen und Zähnen beteiligt, als auch an der Regulation des Säure-Basen-Haushalts. Wie bei allen biologisch verwertbaren Stoffen ist auch bei den Mineralstoffen die Qualität und damit die biologische Verfügbarkeit sehr wichtig.
So wird auch bei den Mineralstoffen zwischen verwertbaren und kaum verwertbaren unterschieden. Pflanzen enthalten besonders verwertbare Mineralstoffe. Sie nehmen anorganische und damit kaum verwertbare Mineralstoffe über ihre Wurzeln auf und wandeln sie in verwertbare Mineralstoffe um. Diese umgewandelten Mineralstoffe kann der Körper besonders gut verarbeiten.
Den Mineralstoffbedarf decken
Der Bedarf an Mineralstoffen ist abhängig von Alter, Geschlecht, der körperlichen Aktivität und dem Gesundheitszustand des Einzelnen. Sogar Klima und Umgebung haben einen Einfluss. So bildet der Körper im Hochgebirge zum Beispiel mehr rote Blutkörperchen.
Dazu benötigt er aber eine Extraportion Eisen. Die gibt es vor allem im Fleisch, in Eigelb, in Vollkorngetreideprodukten, in Haferflocken und Hirse. Dazu sollte der Betroffene jedoch auch wissen, dass Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln nur in Verbindung mit Vitamin C gut genutzt werden kann. Daher ist die Kombination aus Getreide und Obst zur Aufnahme des Eisens ideal.
Damit die Vitalstoffe auch wirklich am Ziel ankommen, muss das Lebensmittel schonend behandelt werden. Deshalb sollten Obst, Gemüse und Salat sorgfältig, aber nur kurz gewaschen werden, niemals lange gewässert und erst nach dem Waschen zerkleinert werden.
Die Garzeiten sollten kurz gehalten werden. Auch kann das Kochwasser mitsamt den darin gelösten Mineralstoffen für schmackhafte Soßen und Suppen verwendet werden, damit der Mineralstoffgehalt auch wirklich optimal genutzt wird.
Kalzium ist mengenmäßig der wichtigste Mineralstoff im Körper. Es ist zusammen mit Phosphor ein Baustein von Zähnen und Knochen und übt dort wichtige Stützfunktionen aus. Kalzium ist auch notwendig für den Herzschlag und für das Nervensystem, indem es wesentlich zur Übertragung von Nervenimpulsen beiträgt.
Weiterhin ist es wichtig für den Eisenstoffwechsel und für die Blutgerinnung. Hier ist auch wichtig zu wissen, dass der Mineralstoff ohne Mithilfe von Vitamin D nicht verwertet werden kann. Kalzium ist reichlich enthalten in Milch, Joghurt und Käse, weiterhin in Getreideprodukten, Nüssen und im Fisch.
Wichtige Vitalstoffe
Magnesium schützt die Nerven und dient auch als Aktivator für zahlreiche Enzyme. Es wirkt zusammen mit Natrium und Kalium bei der Muskelarbeit und spielt eine wichtige Rolle bei der Umwandlung von Zucker in Energie.
Ohne die Vitamine B1 und B6 kann der Körper Magnesium nicht richtig aufnehmen und verwerten. Enthalten ist es in Vollkorngetreideprodukten, Milch und Milchprodukten, grünen Gemüsesorten, Bananen und Hülsenfrüchten.
Natrium ist ein Bestandteil von Kochsalz und ist wichtig für viele Stoffwechselabläufe sowie der Nervenerregung und reguliert zusammen mit Kalium den Wasserhaushalt des Körpers. Natrium ist in fast allen tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln enthalten und natürlich im Kochsalz.
Ein optimaler Kaliumhaushalt kann sich ebenfalls positiv auf den Blutdruck auswirken. Kalium steckt in Kartoffeln, Gemüse, Trockenobst und Hülsenfrüchten. Bananen und Aprikosen haben den höchsten Gehalt an Kalium.
Phosphor wirkt beim Stoffwechsel von Fetten mit und liefert somit Kraft und Energie. Grundsätzlich wirkt Phosphor bei allen physiologisch chemischen Reaktionen mit. Es ist enthalten in Milch und Milchprodukten, Fleisch und Fisch.
Zink ist in vielen Enzymen und Hormonen enthalten und unterstützt das allgemeine Wachstum. Hautzellen brauchen Zink zur Regeneration und auch das Immunsystem kommt ohne Zink nicht aus. Zink steckt in allen Nahrungsmitteln tierischer Herkunft sowie in größeren Mengen auch in Erdnüssen, Haferflocken, Weizen und Mais.
Der Gegenspieler von Zink ist Kupfer. Kupfer steuert den Eisenstoffwechsel, die Herstellung des roten Blutfarbstoffs und die Funktion des Nervensystems. Es steckt in Leber, in Hülsenfrüchten, in grünem Gemüse und Nüssen.
Jod wird ausschließlich als Baustein für die Schilddrüsenhormone verwendet und befindet sich in Seefisch, Algen und Speisesalz. Fluor findet sich ausschließlich im Trinkwasser, schwarzem Tee, Fisch und Getreide. Fluor wird für den Aufbau von Zähnen und Knochen benötigt.
Selen ist ein wichtiger Radikalenfänger und ist am Stoffwechsel der Schilddrüsenhormone beteiligt. Weiterhin dient es dem Schutz der Körperzellen. Es ist enthalten in Leber, Fisch, Fleisch, Nüssen und Getreide.
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